Andechser Gastlichkeit in Göppingen

Andechser Gastlichkeit hat in Göppingen eine lange Tradition.
Schon einmal gab es in Göppingen eine Gaststätte mit einem Ausschank der klösterlichen Biere vom Heiligen Berg Bayerns. Der „Andechser Klosterbräu" stand in der Marktstraße / Ecke Spitalstraße.

Anfänge vor über 180 Jahren
Seine Anfänge reichen noch viel weiter zurück: über 180 Jahre. Ende der 1980er Jahre hat der damalige Redakteur der Neuen Württembergischen Zeitung, Hermann Rumpp, mit viel Liebe zum Detail recherchiert und dafür auch alte Werbeanzeigen ausgewertet. Insbesondere seinen Erkenntnissen verdanken wir das Wissen um den „alten Andechser".

Andechser Gastlichkeit mit langer Tradition
1834 wurde in einer Anzeige im „Wochenblatt" zum ersten Mal schriftlich ein Ausschank in diesem Platz in Göppingen erwähnt. Der Bäckermeister Gottlieb Kuhn machte darin „einem verehrlichen Publikum in und außer der Stadt die ergebenste Anzeige, dass er durch den Tod seiner Mutter, sein Haus übernommen und ein eigenes Geschäft angefangen habe“. Noch stand zu dieser Zeit in der Bäckerwirtschaft mit Namen "Sachlesbeck" der Ausschank von Weinen im Vordergrund, denn Bäckermeister Kuhn legte Wert auf die Feststellung, dass er "mit alten und neuen Rems und Neckarthaler Weinen ganz gut und billig assortirt ist, die Maas von 16 kr bis zu 32 kr."
Mehrfach wechselte das Haus in den kommenden Jahrzehnten den Besitzer. Bäcker und Metzgerei waren Eigentümer des "Sachlesbeck" und pflegten die Tradition der Gastlichkeit des Hauses weiter.

Eugen Büchsenstein – Andechser Pionier in Göppingen
Schließlich erwarb 1929 Eugen Büchsenstein die Wirtschaft. Er war zuvor Oberkellner im benachbarten "Apostel" gewesen und nutzte nun die Gelegenheit, eine eigene Gastronomie zu führen. Er benannte die Wirtschaft nun in "Andechser Klosterbräu" um. Spätestens jetzt hatte der Bierausschank den Ausschank von Wein und Most hinter sich gelassen. Das beliebte dunkle Andechser Bier wurde auch über die Straße verkauft.

Das "Original-Klosterbier am Platze"
In Werbeanzeigen von Eugen Büchsenstein ist zu lesen, dass er allein das "Original-Klosterbier am Platze" ausschenke. Dass ihm die Verbindung zum Heiligen Berg besonders wichtig war, scheint auch in anderen Anzeigentexten durch. Bei dem Bier handelte es sich um den „Spezialausschank des vollmundigen Qualitätsbieres aus dem Kloster Andechs". Auch das Küchenangebot ließ der Wirt ganz offensichtlich erweitern, denn in anderen Anzeigen warb er um „Abonnenten für den Mittagstisch", wie Hermann Rumpp berichtet.

Immer ein Strauß knuspriger Bierstängel auf dem Tisch
Die Gaststätte wurde später von Eugens Witwe Friederike Büchsenstein übernommen und bis in die zweite Hälfte der fünfziger Jahre weiter geführt. Bis heute erzählt man sich, wie gemütlich es im alten Andechser war. Auch die Küche genoß einen ausgezeichneten Ruf. Liebhaber eines gepflegten Bieres kamen auf ihre Kosten und freuten sich immer „an einem Strauß knuspriger Bierstängel, der immer auf dem Tisch stand“. 1957 schloss der "Andechser Klosterbräu" und im gleichen Jahr eröffnete die Hirschapotheke. Nichts erinnert heute mehr an das historische Gebäude, denn es musste 1999 einem Neubau weichen.
Der neue Andechser

An diese Tradition der „Andechser Gastlichkeit“ in Göppingen knüpft nun „Der Andechser“ am Schillerplatz an. Das gesamte Andechser-Team heißt Sie herzlich willkommen. Lassen Sie sich verwöhnen von freundlichem Service, bayerischen und schwäbischen Köstlichkeiten sowie Andechser Bierspezialitäten in einer urgemütlichen Atmosphäre.

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